Aus der Rubrik “Wirtschaftsinformationen”:

Berliner Zeitung am 04.12.2019 – Städteboom : City-Bezirke werden immer teurer

Zu wenig Wohnungen, zu hoher Andrang: Berlin ist eine der teuersten Städte Deutschlands. Neue Zahlen zeigen, in welchen Bezirken die Mieten in den vergangenen Jahren gestiegen sind.

Es ist nur eine Zahl, aber sie ist aussagekräftig. Wer in den Bezirken Friedrichshain-Kreuzberg und Mitte seit 2015 eine neue Wohnung angemietet hat, hatte ein um 425 Euro höheres Einkommen als Mieter, die vor 2015 dort eingezogen sind. Das geht aus einer Übersicht über die Mietentwicklung mit Stand 2018 hervor, die das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg am Mittwoch präsentierte.

Friedrichshain-Kreuzberg und Mitte liegen damit an der Spitze der Berliner Bezirke, wenn es um die Einkommens-Differenz zwischen Neumietern und Altmietern geht. Im Klartext: Hinzugezogen sind in den beiden Innenstadt-Quartieren von 2015 bis 2018 vorwiegend Menschen mit guten Einkommen – jedenfalls im Vergleich zu den Altmietern.

Neue Mieter haben höheres Einkommen

In den meisten Berliner Bezirken haben die neuen Mieter ein höheres Einkommen als die alten Mieter. So etwa in Treptow-Köpenick, Charlottenburg-Wilmersdorf, Pankow, Tempelhof-Schöneberg und Steglitz-Zehlendorf. Nur in Spandau, Reinickendorf, Lichtenberg und Marzahn-Hellersdorf liegt das Einkommen der Altmieter höher. Dort sind seit 2015 also überwiegend Menschen mit geringeren Einkommen zugezogen.

Bei den Mieten ergibt sich ein ähnliches Bild. So liegen die Mieten von Wohnungen in den Bezirken Mitte und Friedrichshain-Kreuzberg, die seit 2015 vermietet wurden, deutlich über den Preisen, die vor 2015 verlangt wurden. Am niedrigsten ist die Differenz der Mieten im Bezirk Spandau und in Marzahn-Hellersdorf. Die Preissteigerungen fallen dort also geringer aus.

Grund für den Anstieg der Mieten in Berlin ist das geringe Angebot und die steigende Nachfrage. Zwar erteilten die Behörden in den vergangenen Jahren jeweils Baugenehmigungen für mehr als 20.000 Wohnungen jährlich, doch bleibt die Zahl der gebauten Wohnungen dahinter zurück. Im Jahr 2018 wurden in Berlin rund 16.700 Wohnungen fertiggestellt. Mehr als 60.000 genehmigte Wohnungen wurden jedoch noch nicht fertiggestellt. „Baustau“ sagen die Statistiker dazu.

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