Spandauer Volksblatt am 25.05.2021: Betriebskosten – Adler verzichtet auf Nebenkosten in der Angerburger Allee
Westend – Die Adler Immobilien Management GmbH – ehemals ADO Immobilien Management GmbH – erstellte am 19.04.2021 Korrekturabrechnungen für ihre Mieter in der Angerburger Allee 35-55 (Belvedere) ungerade zu ihrer Betriebs- und Heizkostenabrechnung vom 14.12.2020 und verzichtet damit auf 187.024,29 €.
Zur Erinnerung:
Die ADO Immobilien Management GmbH rechnete in ihrer Nebenkostenabrechnung vom 14.12.20209 Betriebskosten in Höhe von 1.607.450,95 € ab. Das waren bei den Wohnraummietern 380.753,80 € mehr als in 2018.
Bei den Heiz- und Warmwasserkosten waren es 933.448,02 € und damit 55.060,41 € mehr als in 2018.
Insgesamt stiegen die Kosten bei den Wohnraummietern um 435.814,21 €. Viele Mieterinnen und Mieter waren angesichts dieser Kostensteigerung nahezu geschockt.
So stiegen bei den Wohnraummietern die Versicherungskosten von 78.752,63 € in 2018 um 61.463,23 € auf 140.215,86 € in 2019, die Kosten der Hausreinigung/Gebäudereinigung von 94.697,29 € um 49.302,71 € auf 144.000,00 €, die Kosten der Gartenpflege/Pflege der Außenanlagen von 44.756,36 € um 68.743,64 € auf 113.500,00 €, die Kosten der Sperrmüllbeseitigung von 2.442,80 € um 13.680,12 € auf 16.122,92 € und die Kosten der Wartung der Aufzüge von 33.382,41 € um 24.242,65 € auf 57.625,06 €.
Nach Erhalt der Abrechnung legten viele Mietparteien Widerspruch gegen ihre Nebenkostenabrechnung ein, da für sie die exorbitante Kostensteigerung nicht nachvollziehbar war. Allein durch den AMV – Alternativer Mieter- und Verbraucherschutzbund e.V. wurde vor Erstellung der Korrekturabrechnung für 34 Mietparteien Widerspruch eingelegt.
Konstruktive und kooperative Reaktion
Die Adler Immobilien Management GmbH reagierte äußerst prompt, konstruktiv und kooperativ auf die Einwände des AMV. Sie ermöglichte in der Zeit vom 12.01. bis 26.01.2021 eine elektronische Belegprüfung aller Verträge und Rechnungen. Nach einer ausführlichen Stellungnahme des AMV zu den Verträgen und Rechnungen kam es auf Initiative der Adler Immobilien Management GmbH am 23.03.2021 zu einer Telefonkonferenz, an der u.a. federführend Herr Henry Lorenz, Head of Central Property Management der Adler Group, teilnahm. Anlässlich der Telefonkonferenz wurden auf Augenhöhe alle strittigen Positionen lösungsorientiert erörtert und diskutiert. Am Ende sagte die Adler Immobilien Management GmbH die Erstellung einer Korrekturabrechnung zu, die nunmehr am 19.04.2021 erfolgte, und zwar für alle Mieterinnen und Mieter der Wohnanlage, unabhängig davon, ob sie Einwände gegen die Abrechnung erhoben hatten oder nicht.
Kostensenkung
Die Betriebskosten wurden von 1.607.450,95 € um 98.439,73 € auf 1.509.011,22 € und die Heizkosten von 933.448,02 € um 10.147,09 € auf 923.300,93 € reduziert. Insgesamt ergibt sich für die Wohnungsmieter eine Kostenersparnis von 108.586,82 €.
Die Kosten der Gebäudereinigung haben sich von 144.000,00 € um 15.235,55 € auf 128.764,45 € und die Kosten der Pflege der Außenanlagen von 113.500,00 € um 59.354,54 € auf 54.145,46 € reduziert.
Die Sicherheitskosten in Höhe von 83.109,60 € wurden bei den meisten Mieterinnen und Mietern komplett gestrichen.
Für die Tiefgaragen, Garagen, Stellplätze und Fahrradräume wurden Vorwegabzüge vorgenommen.
Die Kosten der Legionellenprüfung wurden reduziert.
Zwischenfazit:
Es sind zwar noch grundsätzliche Fragen zur Umlegbarkeit diverser Wartungspositionen sowie bei einigen Positionen die Frage der Wirtschaftlichkeit zu klären, jedoch besteht eine realistische Chance, dass dies im Interesse beider Parteien im Dialog gelingen wird.
Kommentar des AMV
„Die bisherige Widerspruchsbearbeitung der Adler Immobilien Management GmbH ist nicht nur äußerst professionell, sondern in ihrer Art und Weise derart konstruktiv, lösungsorientiert und kooperativ, wie ich sie bisher in der Vergangenheit noch nicht erlebt habe und wie ich sie mir von allen Wohnungsunternehmen wünschen würde. Sie kann bereits nahezu als mustergültig bezeichnet werden”, sagt Eupen. „Von diesem Umgang mit den Mieterinnen und Mietern kann sich manch anderes Wohnungsunternehmen in Berlin eine Scheibe abschneiden“, so Eupen. „Wenn alle Verwaltungen und Immobiliengesellschaften so arbeiten würden, gäbe es bei Betriebskostenabrechnungen weit weniger Rechtsstreitigkeiten“, meint Eupen.
„Besonders lobenswert ist hervorzuheben, dass alle Mieterinnen und Mieter der Wohnanlage eine Korrekturabrechnung erhalten haben, und zwar unabhängig davon, ob sie Widerspruch eingelegt haben oder nicht“, teilt Eupen mit.
„Der Vorgang zeigt plastisch und eindrucksvoll, dass es richtig ist, wenn Mieterinnen und Mieter ihre jährliche Abrechnung nicht einfach hinnehmen und Zahlung leisten, sondern durch einen Mieterverein überprüfen lassen“, schließt Eupen.