Berliner Zeitung am 29.05.2015: Mieterverein zum Wohnungsmarkt in Berlin – Eine Art Wohnungs-TÜV gegen gezielte Mieter-Vertreibung!
Eigentümer lassen ihre Häuser gezielt verwahrlosen – das kommt auch in Berlin vor. Laut Mieterverein werden die Sitten auf dem Wohnungsmarkt immer rauer. Was tun?
Die Sitten auf dem Berliner Wohnungsmarkt sind nach Ansicht des Mietervereins „zweifelsohne“ rauer geworden. „Es ist die Vermutung, man könne aus Beton Gold machen“, sagte Geschäftsführer Reiner Wild der Deutschen Presse-Agentur. Das beflügele offensichtlich einige Vermieter.
„Gottseidank“ gebe es nur sehr wenige Eigentümer, die eine solche Strategie fahren, erläuterte Wild. „Natürlich brauchen auch Wanderarbeiter Unterkünfte. Das ist keine Frage.“ Aber letztlich helfe es den Arbeitern auch nicht bei ihrer Integration.
Bei Überbelegung oder Demolierungen am Gebäude kann laut Wild die Bauaufsicht eingreifen. Er verweist auf das Bau- und Wohnungsaufsichtsgesetz – eine Vorschrift, die nicht alle Bundesländer hätten. Und: „Wir haben schon immer darauf gedrungen, dass man im Grunde eine Art Wohnungs-TÜV bräuchte, mit dem solche Prozesse verhindern werden. Ein schleichender Verfall durch Desinvestition müsste aus unserer Sicht eigentlich untersagbar sein.“