Berliner Zeitung am 06.04.2016: 175.000 Wohnungen abreißen, neu bauen, teurer vermieten!
In Berlin und anderen Großstädten sind Wohnungen knapp. Dennoch werden aus der Immobilienwirtschaft Forderungen nach einem umfangreichen Abriss von Wohngebäuden laut – weil dieser angeblich wirtschaftlicher ist als eine umfangreiche Modernisierung der Häuser.
Und weil damit zugleich altersgerechte und energieeffiziente Wohnungen errichtet werden könnten. Laut einer am 05.04.2016 präsentierten Studie der Bauforschungseinrichtung Arge Kiel und des Pestel-Instituts Hannover gibt es in Berlin rund 175.000 Wohnungen, die für einen Abriss in Betracht kommen. Deutschlandweit sind es sogar 3,5 Millionen Wohnungen.
„Wenn sich nach einer Bewertung der jeweiligen Gebäude eine Modernisierung nicht mehr lohnt, sind der Abriss und der anschließende Neubau die beste Lösung und eine effektive Antwort auf den Wohnungsmangel – insbesondere in Großstädten, Ballungsräumen und Universitätsstädten“, sagte Arge-Studienleiter Dietmar Walberg. „Sind die Gebäude nicht bereits komplett leergezogen, ist ein sozial ausgewogenes Mietermanagement Bestandteil des Konzepts“, betonte Walberg.