Aus der Rubrik “Wohnungspolitik”:

Berliner Morgenpost am 19.04.2018: Wohnen in Berlin – Vielen Berlinern droht Altersarmut wegen hoher Mieten

Von den heute 45- bis 55-Jährigen werden viele weniger als 800 Euro Rente beziehen. Für sie bedeutet das: Berlin ist dann zu teuer.

Nach einer am 18.04.2018 vorgestellten Studie des Pestel-Instituts werden 35 bis 40 Prozent der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten zwischen 45- bis 55-Jahren mit weniger als 800 Euro pro Monat in Rente gehen. Von dieser Rente müssten sie dann die – in Berlin weiterhin stark steigende – Miete bezahlen. In weiten Teilen Brandenburgs liegt die Rentenerwartung sogar bei über 45 Prozent der Beschäftigten unter 800 Euro.

Die Wissenschaftler haben in der Studie – auf der Grundlage der aktuellen Rentenerwartung für Berlin und Brandenburg – den Sprung der Renten-Mietbelastung fürs Wohnen im Alter ermittelt. Dabei kommen sie zu dem Ergebnis, dass künftig deutlich mehr Berliner Rentner ihren Lebensstandard stark absenken oder ins preiswertere Umland ziehen müssen – oder sogar in Altersarmut abrutschen werden. Um dem entgegenzuwirken, empfiehlt Günther eine Wohneigentumsförderung für mittlere und untere Einkommen speziell für über 50-Jährige, damit diese noch Wohneigentum bilden können.

“Mit der Rente sinkt für diese Menschen die Summe, die sie monatlich zur Verfügung haben, rapide nach unten. Gleichzeitig sind Miete, Heiz- und Nebenkosten aber weiterhin fix”, sagte Günther. Gegen diese “Gefahr, sich arm zu wohnen”, könne eine staatliche Förderung für kleines Wohneigentum – 50 Quadratmeter für eine, 65 Quadratmeter für zwei Personen analog zu den Größen des sozialen Wohnungsbaus – ein “Wohnschutzschirm” sein. Der Staat könne damit langfristig auch Sozialleistungen wie Wohngeld sparen.

https://www.morgenpost.de/berlin/article214054221/Vielen-Berlinern-droht-Altersarmut-durch-Miete.html