Pressemitteilung 29/2018

Sozialverträgliches Mietforderungsmanagement durch Inkassounternehmen?

Fünf von sechs städtischen Wohnungsbaugesellschaften treiben Mietforderungen über Inkassounternehmen ein

AMV sieht Mieterschutz vor außerordentlichen fristlosen Kündigungen aufgrund von Mietrückständen gefährdet

Laut einer Antwort der Statssekretärin für Verbraucherschutz Martina Gerlach (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) auf eine parlamentarische Anfrage des SPD-Abgeordneten Tom Schreiber bedienen sich die städtischen Wohnungsbaugesellschaften degewo AG, GESOBAU AG, HOWOGE Wohnungsbaugesellschaft mbH, Gewobag Wohnungsbau-Aktiengesellschaft Berlin sowie STADT UND LAND Wohnbauten-Gesellschaft mbH zur Eintreibung offener Mieten der Dienste von privaten Inkassounternehmen.

„Der AMV – Alternativer Mieter- und Verbraucherschutzbund e.V. kritisiert die Einschaltung privater Inkassounternehmen durch städtische Wohnungsbaugesellschaften und erachtet diese Praxis als nicht vereinbar mit der Kooperationsvereinbarung „Leistbare Mieten, Wohnungsneubau und soziale Wohnraumversorgung” zwischen dem Berliner Senat, den sechs städtischen Wohnungsbaugesellschaften und der Wohnraumversorgung Berlin – Anstalt öffentlichen Rechts – vom 05.04.2017″, sagte der 1. Vorsitzende des AMV, Ass. Marcel Eupen. „Die Kooperationsvereinbarung „Leistbare Mieten, Wohnungsneubau und soziale Wohnraumversorgung” sieht u.a. eine Verbesserung des Mieterschutzes vor außerordentlichen fristlosen Kündigungen aufgrund von Mietrückständen und die Vermeidung von Räumungen und Wohnungsverlust vor”, so Eupen. „Das Eintreiben von Mietrückständen durch private Inkassounternehmen ist mit diesem Leitziel derKooperationsvereinbarung nicht vereinbar, da private Inkassounternehmen kein sozialverträgliches sondern ein rein erfolgorientiertes Mietforderungsmanagement durchführen. Diese Praxis beißt sich mit einer Verbesserung des Mieterschutzes vor außerordentlichen fristlosen Kündigungen”, argumentiert Eupen. „Der AMV fordert ein Ende der Inkassopraxis der städtischen Wohnungsbaugesellschaften und appelliert an den Berliner Senat, dementsprechend auf diese einzuwirken”, sagte Eupen.

Berlin, den 27.06.2018

Ass. Marcel Eupen, Pressesprecher des AMV

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