Aus der Rubrik “Mietenentwicklung”:

 

Berliner Zeitung am 08.06.2020: Wohnungsmarkt Mieterhöhungen: Städtische Unternehmen setzten Mieten nur um 2,1 Prozent rauf

Die landeseigenen Wohnungsbaugesellschaften haben sich 2019 mit Mieterhöhungen stärker zurückgehalten als im Jahr davor. Sie bleiben damit deutlich unter den Forderungen börsennotierter Unternehmen.

Die sechs landeseigenen Wohnungsunternehmen haben im vergangenen Jahr sehr viel weniger Mieterhöhungen verschickt als im Jahr zuvor. Während 2018 noch 82.541 Haushalte eine Mieterhöhung der städtischen Vermieter erhielten, waren es im vergangenen Jahr nur noch 35.177. Das geht aus dem Bericht zur Kooperationsvereinbarung des Senats mit den landeseigenen Wohnungsunternehmen hervor, den Stadtentwicklungssenatorin Katrin Lompscher (Linke) an diesem Dienstag im Senat präsentieren will.

Hauptgrund für die geringere Zahl an Mieterhöhungen dürfte sein, dass die landeseigenen Vermieter im zweiten Halbjahr 2019 nach dem Beschluss des Senats zum Mietendeckel keine Mieterhöhungen bis zur ortsüblichen Vergleichsmiete mehr geltend gemacht haben – im Gegensatz zu vielen privaten Vermietern.

Weniger und geringere Mieterhöhungen

Nicht nur die Zahl der Mieterhöhungen hat sich bei den landeseigenen Unternehmen im Vergleich zum Vorjahr verringert, die Mieterhöhungen selbst fielen ebenfalls geringer aus. So stiegen die Mieten in bestehenden Mietverhältnissen im Schnitt um 13 Cent je Quadratmeter. Das entspricht einer Steigerung um 2,1 Prozent. Zum Vergleich: Im Jahr davor waren die Mieten im Schnitt noch um 3,1 Prozent erhöht worden. Die durchschnittliche Miete in bestehenden Verträgen beläuft sich nun auf 6,22 Euro je Quadratmeter. Damit liegen die Mieten um 6,2 Prozent unter den ortsüblichen Mieten der entsprechenden Wohnungen.

Beim Abschluss neuer Mietverträge vereinbarten die sechs landeseigenen Unternehmen laut dem Bericht im Schnitt eine Miete von 7,43 Euro pro Quadratmeter (kalt). So viel wie im Jahr 2018. Zum Vergleich: Die börsennotierte Deutsche Wohnen, mit mehr als 110.000 Wohnungen größter privater Vermieter in Berlin, vereinbarte im vergangenen Jahr beim Abschluss neuer Verträge in der Bundeshauptstadt im Schnitt eine Miete von 9,19 Euro je Quadratmeter. Also fast zwei Euro mehr. Die Mieten in laufenden Verträgen lagen bei der Deutsche Wohnen in Berlin mit 6,96 Euro pro Quadratmeter ebenfalls deutlich über den Mieten der landeseigenen Unternehmen – und zwar um 74 Cent je Quadratmeter.

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