Aus der Rubrik “Wohnungsneubau”:

Berliner Morgenpost am 12.01.2018: Wohnen in Berlin – Der Wohnungsbau in Berlin steht fast still
Interne Dokumente der Berliner Bauverwaltung zeigen, der Wohnungsbau geht kaum voran.

In einer Zwischenbilanz, die das Referat IV D (Wohnungsneubau) im Hause der Stadtentwicklungssenatorin Katrin Lompscher (Linke) zusammengestellt hat, wird der zu erwartende Baubeginn für die elf verabredeten Entwicklungsgebiete sowie zweier weiterer Potenzialflächen für insgesamt knapp 40.000 Wohnungen aufgelistet. Erschreckendes Fazit: Bei vier der insgesamt 13 Gebiete ist noch völlig offen, ob dort überhaupt Wohnungen gebaut werden können. Und nur für lediglich sieben dieser Gebiete wird ein Baustart noch in dieser Legislaturperiode, also noch bis 2021, in Aussicht gestellt.

Auch in den rot-rot-grünen Regierungsfraktionen ist man ob der vielen Schwierigkeiten offenbar besorgt: In einem Gemeinschaftsantrag, den die Fraktionen am Donnerstag in das Berliner Abgeordnetenhaus eingebracht haben, fordern sie Senatorin Lompscher auf, die Stadtquartiere “planerisch zügig voranzubringen und mit der Umsetzung schnellstmöglich zu beginnen”. Mit diesem Antrag bekenne sich die gesamte Koalition zur nachhaltigen Stadtentwicklung, so Daniel Buchholz, baupolitischer Sprecher der SPD, der den Antrag initiiert hat. “Das ist uns als SPD wichtig, dass wir auf den großen und kleinen Flächen deutlich schneller mit dem Wohnungsneubau vorankommen”, sagt Buchholz. Der Vorrang für den Wohnungsbau, der im Koalitionsvertrag vereinbart wurde, müsse nun in die Praxis umgesetzt werden, fordert er.

Baustaatssekretär Sebastian Scheel (Linke) weist den Vorwurf, in der Verwaltung werde nicht mit dem nötigen Nachdruck an der Entwicklung neuer Wohngebiete gearbeitet, zurück. “Wir arbeiten mit Hochdruck.” Es liege in der Natur der Sache, dass Grundstücke, die bislang noch gar nicht erschlossen seien, einen langen planerischen Vorlauf brauchten.

https://www.morgenpost.de/berlin/article213086013/Stillstand-im-Entwicklungsgebiet.html