Aus der Rubrik “Wohnungspolitik”:

Berliner Morgenpost am 07.06.2018 – Siedlung Westend: Mieter vertrauen Deutscher Wohnen nicht

Es ist beschlossene Sache: Die Deutsche Wohnen will die Häuser, die in den Fünfzigerjahren an Dickens-, Scott- und Swiftweg für britische Soldaten gebaut wurden, spätestens ab 2020 abreißen. Erste Arbeiten haben bereits begonnen. 212 Wohnungen sollen verschwinden, 580 neue dafür gebaut werden – ein Viertel davon Sozialwohnungen mit Mietpreisbindung auf 30 Jahre. Die ersten sollen 2022 fertig sein. Allerdings verlieren dadurch 186 Mieter in Westend ihr Zuhause. Ihnen wurden gleichwertige Wohnungen in den Neubauten versprochen. Dem wollte am 07.06.2018 keiner der rund 100 Anwesenden der Einwohnerversammlung so recht glauben.

Im März unterzeichneten Charlottenburg-Wilmersdorfs Baustadtrat Oliver Schruoffeneger (Grüne) und die Deutsche Wohnen einen städtebaulichen Vertrag. Darin ist geregelt, dass die Bestandsmieter in den Neubauten nach Einzug nicht mehr als neun Euro (kalt) pro Quadratmeter zahlen. Außerdem soll eine Härtefallklausel greifen: die Bruttowarmmiete soll höchstens 30 Prozent des Haushaltsnettoeinkommens betragen.

Es gab weitere Verhandlungen im Nachgang der Einwohnerversammlung. Denn dort zeigte sich kaum einer der Anwesenden zufrieden.

Es habe zwischen der Deutschen Wohnen und dem Bezirk weitere Gespräche gegeben. Das sagte Charlottenburg-Wilmersdorfs Baustadtrat Oliver Schruoffeneger (Grüne) am 06.06.2018 auf der jüngsten Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) knapp eine Woche nach der Einwohnerversammlung. “Die Vereinbarung könnte jetzt heißen, dass die neun Euro für fünf Jahre nicht erhöht werden”, so Baustadtrat Oliver Schruoffeneger (Grüne). Das würde Schutz bis ins Jahr 2027 oder 2028 bedeuten.

https://www.morgenpost.de/bezirke/im-westen-berlins/article214507429/Siedlung-Westend-Mieter-vertrauen-Deutscher-Wohnen-nicht.html